Egal wie. Hauptsache die Planung ist durch. Am Ende fragt ja sowieso keiner danach. Denn wichtig ist, was wirklich am Ende des Jahres als Gewinn herauskommt. So, oder so ähnlich denken viele, wenn es um die eigene Jahresplanung geht. Viel zu Viele. Von einem schönen Zusammenspiel zwischen Business-Plan und Jahresplanung, ist in den meisten Fällen nichts zu sehen.
Schade eigentlich.
Schade, weil dadurch einfach Geld auf der Straße liegen bleibt. Geld, dass diese Unternehmer niemals „aufheben“ werden, weil sie ja gar nicht wissen, dass es dort liegt.
Aber ich bin sehr glücklich.
Warum? Naja, weil Du nicht (mehr) so vorgehst. Du liest diesen Blog und möchtest spätestens ab jetzt kein Geld einfach mehr auf der Straße liegen lassen. Du möchtest den maximalen Geschäftserfolg, denn Du bist ja auch ein Erfolgsmaximierer.
Also, möchte ich Dir heute zeigen, wie Du ein perfektes Zusammenspiel zwischen Business-Plan und Jahresplanung erreichst. No-Look-Pass inklusive.
Insgesamt unterscheide ich 2-Phasen bei der Überarbeitung der Unternehmensstrategie.
Phase 1: Vorbereitung (inkl. Review)
Phase 2: Durchführung
Beginnen wir mit der ersten Phase.
Phase 1: Die Vorbereitung Deiner jährlichen Strategiesession
Aufgaben des Business-Plans
Wenn Du diesen Blog schon länger liest, dann kennst Du das wahrscheinlich schon von mir. Der Business-Plan ist nach meinem Verständnis vor allem ein wesentliches strategisches Werkzeug des Unternehmers. Der erfolgreiche Unternehmer nimmt regelmäßig seinen Business-Plan in die Hand und aktualisiert ihn. Das macht er so rund einmal pro Jahr.
Wenn Du also als Unternehmer die strategische Ausrichtung Deines Unternehmens überprüfen möchtest, dann solltest Du also zunächst einmal den Business-Plan des vergangenen Jahres sorgfältig durchlesen. Bring Dich wieder auf den Stand der Dinge.
- Was waren die großen Ziele die Du verfolgen wolltest?
- Wie sah der Wunschkunde, Dein Avatar aus?
- Welche Wettbewerber gab es am Markt?
- Und wie war die Marktsituation vor einem Jahr?
- Natürlich schaust Du auch noch einmal auf die Finanzen und studierst, wie Du Dir die finanzielle Entwicklung für die kommenden 3 Jahre so vorgestellt hast. Dein Finanzplan ist ein wesentlicher Bestandteil des Business-Plans
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Mit diesen Kennzahlen sparst du viel Zeit bei deinen Finanzen, die du dann für deine Kunden oder als Freizeit nutzen kannst!
Der Business-Plan hat ja vor allem die Aufgabe, die Richtung Deines Unternehmens zu definieren. Es geht darum, dass Du Dir darüber im Klaren wirst, wo Du wirklich mit Deinem Unternehmen hinmöchtest. Es geht um das „Big Picture“, also das Große und Ganze.
Aufgaben des Jahresplans
Wenn Du den Business-Plan sorgfältig studiert hast, legst Du ihn zur Seite und holst Deine Jahresplanung für das laufende Jahr hervor. Hier hast Du festgehalten, was Du konkret im ablaufenden Geschäftsjahr erreichen wolltest.
Du hast konkrete Maßnahmen festgelegt, wie Du zum Beispiel Deinen Marktanteil in Deinem Zielmarkt vergrößern möchtest. Vielleicht hattest Du auch den Plan die Produktionskapazität Deines Unternehmens zu erhöhen, indem Du ganz neue Maschinen angeschafft wolltest. Oder wolltest Du ins Online-Business einsteigen, um ganz neue Märkte zu bearbeiten?
In jedem Fall, hast Du Dir etwas ganz Konkretes vorgenommen. Und das hast Du nicht einfach nur so gemacht. Nein, hinter dieser Entscheidung lag ein, für andere vielleicht sogar unsichtbarer, roter Faden. Diesen roten Faden nennt man häufig auch Strategie.
Die Strategie beinhaltet die Idee und die Maßnahmenpakete, wie Du von Deinem Ausgangspunkt zu Deinem Ziel kommst. Und wenn Du nun überzeugt warst, dass der z.B. Einstieg ins Online-Business der richtige Schritt dafür ist, um Deinem Ziel wirklich näher zu kommen, dann hast Du Dir das in den Jahresplan geschrieben. Nicht einfach nur als Stichpunkt. Nein, Du hast jeden einzelnen, erforderlichen Schritt aufgeschrieben.
Strategie, Jahresplan, Projektplan & Umsetzung –ein Quartett, dass Dich zum Erfolg verdammt
Eventuell hast Du sogar einen richtigen Projektplan gemacht und nicht nur alle notwendigen Schritte aufgelistet, sondern auch die benötigte Zeit und die „perfekten“ Zeiträume für die Abarbeitung dieser Schritte geplant. Dazu passend hast Du die Ressourcen, also die Verfügbarkeit Deines Teams und evtl. notwendiger externer Unterstützung geplant.
Als guter Unternehmer hast Du natürlich auch einen Kostenplan aufgestellt und Dir ausgerechnet, welchen zusätzlichen Ertrag Du aus diesem Projekt erwarten darfst. So kennst Du natürlich auch den Break-Even Point für Dein Projekt und hast schlussendlich eine komplette GuV für dieses Projekt vorliegen. Wenn Du das alles gemacht hast, dann hast Du wohl einen richtig guten Projektplan entworfen. Gut gemacht!
Die Projekt-Plan-GuV hast Du dann in Deinen Business-Plan eingearbeitet, denn natürlich wird sich dieses Projekt auch in den kommenden Jahren in deinem Unternehmensergebnis auswirken.
Phase 2: Durchführung, oder
Das perfekte Zusammenspiel Business-Plan und Jahresplan
Wenn Du Dir also jetzt auch den Jahresplan nochmal en detail durchgesehen hast, dann wirst Du heute auch schon wissen, wie gut der Plan war. Was hat funktioniert, wo gab es unvorhersehbare Hürden zu nehmen? Wie gut war die Projekt-Plan-GuV und vor allem natürlich: Konntest Du Dein Projektziel unterm Strich erreichen?
Du arbeitest das jetzt einmal genau auf und überträgst die finanziellen Abweichungen, dann natürlich auch schon mal in Deine neue 3-Jahres-Planung. Sonst würdest Du ja alte Planungsfehler weiter „mitschleppen“.
Jetzt weißt Du, wie Dein Unternehmen heute da steht und hast aus Deinen „Fehlplanungen“ der Vergangenheit auch gelernt. Gerade aus diesen Fehlern kannst Du soviel lernen. Und Du wirst jedes Mal schlauer in Deinem Business, denn Du kennst schon wieder eine Möglichkeit mehr, wie es eben nicht geht. Das ist doch was Gutes, oder?
Jedenfalls gehst Du mit diesem Rucksack jetzt in Deine neue Planungssession und fängst mit Deiner Business-Idee an. Gilt diese immer noch? Ist das Hauptproblem, dass Du mit dieser Idee löst auch für die nächsten 3 Jahre noch relevant? So kommst Du schnell zum Markt und Deinem Hauptkunden, um dann schließlich über Dein Angebot & Dein Team zu sinnieren. Du wirst schnell spüren, ob Du immer noch dem für dasselbe große Ziel brennst, wie im vergangenen Jahr, oder ob sich irgendetwas verändert hat, worauf Du reagieren möchtest oder solltest.
Sollte eine Veränderung anstehen, dann kennst Du jetzt schon mal die Richtung des neuen Jahresprojektes, denn natürlich wirst Du im kommenden Jahr beginnen, Dein Unternehmen in Richtung der geplanten Veränderung zu optimieren. Je nach Größe der Veränderung ist es in einem solchen Fall wahrscheinlich sogar sinnvoll, mehrere das Projekt weiter zu unterteilen, um sich in der Planung nicht zu verzetteln.
In den meisten Fällen, wird sich Dein großes Ziel aber nicht ändern. Dann fragst Du Dich, wie weit Du mit Deinem Business noch von dem Ziel entfernt bist. Was ist jetzt der nächste Schritt, den Du gehen solltest, um Dein Unternehmen dem großen Ziel wieder näher zu bringen? Somit findest Du das nächste Projekt, dass Du jetzt für Deine Jahresplanung sehr detailliert planst.
Die Jahres-Finanzplanung
Deine Jahres-Finanzplanung besteht in der Regel aus der GuV, Bilanz und der Cash-Flow-Rechnung. Es ist ratsam, dass die Planung dieser „Rechenwerke“ im selben Detailgrad erfolgt, wie Du Dein Monats- /Quartalsreporting aufgebaut hast. Da Du ja immer wieder auf Deinem Businessplan und somit auch auf Deinen Finanzplan aufsetzt, hast Du eine bewährte Struktur schon vorliegen.
Jedenfalls bin ich ein großer Freund davon, den unterjährigen IST-Zahlen auch mal die Planzahlen gegenüber stellen zu können. So erkennst Du nämlich unterjährig sehr schnell, ob es ungeplant Fehlentwicklungen gibt, oder alles „glatt“ läuft. Da Deine Jahresplanung ja jetzt der operative Teil Deines Business-Plans ist, solltest Du Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen. Innerhalb des Jahres kannst Du auf solche Fehlentwicklungen schnell reagieren und musst den Ball nicht erst in den Brunnen fallen lassen.
Also fassen wir noch mal zusammen:
- Sowohl den Business-Plan als auch den Jahresplan schaust Du Dir mindestens einmal pro Jahr an.
- Im Business-Plan legst Du die Richtung Deines Unternehmens fest und definierst dafür Maßnahmenpakete.
- In der Jahresplanung hingegen nimmst Du die Maßnahmenpakete und entwickelst daraus ganz konkrete Projekte, die Du dann unterjährig umsetzt.
- Im Folgejahr schaust Du Dir an inwiefern das Projekt, wie geplant umgesetzt werden konnte und überträgst die Learnings und die Abweichungen in der Finanzplanung dann in den aktualisierten Business-Plan.
So ergibt sich fast eine Art Kreislauf, der Dich aber immer in der Erfolgsspur hält.
Wie klappt eigentlich bei Dir das Zusammenspiel Business-Plan und Jahresplan? Gibt es das überhaupt? Schreib mir einen Kommentar. Ich freue mich darauf.
bleib' erfolgreich!
Jörg Roos
Für Selbstständige & Geschäftsführer mache ich Finanzen einfach, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen und so unternehmerisch gesund wachsen können.
Last Updated on 11. Dezember 2021 by Jörg