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GmbH Insolvenz erkennen und vermeiden: Ursachen, Kennzahlen & konkrete Maßnahmen
Die Insolvenz einer GmbH ist ein Thema, das viele Unternehmer zunächst verdrängen. Doch je früher du dich aktiv damit beschäftigst, desto besser kannst du reagieren und deine GmbH möglicherweise sogar retten. In diesem Artikel lernst du ganz genau, was Insolvenz bedeutet, welche Ursachen es gibt, welche Kennzahlen wichtig sind und welche konkreten Maßnahmen du sofort umsetzen musst.
Was bedeutet Insolvenz bei einer GmbH genau?
Eine GmbH ist insolvent, wenn einer dieser drei Gründe vorliegt:
1. Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO)
Deine GmbH ist zahlungsunfähig, wenn sie mindestens 90 % der fälligen Rechnungen nicht innerhalb von drei Wochen begleichen kann. Das erkennst du, wenn deine liquiden Mittel dauerhaft nicht reichen, um alle Zahlungen zu leisten.
2. Überschuldung (§ 19 InsO)
Die GmbH ist überschuldet, wenn das vorhandene Vermögen nicht mehr ausreicht, um alle bestehenden Schulden zu decken. Nur eine positive Fortführungsprognose hebt die Antragspflicht auf.
3. Drohende Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO)
Deine GmbH wird voraussichtlich in den nächsten 24 Monaten zahlungsunfähig. Zwar gibt es hier keine Pflicht, aber die Möglichkeit zur rechtzeitigen Sanierung.
Welche Kennzahlen solltest du regelmäßig prüfen?
Um Krisen frühzeitig zu erkennen, überprüfe regelmäßig diese Kennzahlen:
Liquiditätskennzahlen
Liquidität 1. Grades
(LiquideMittel/kurzfristigeVerbindlichkeiten)×100(Liquide Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten) × 100
Richtwert: mindestens 20–30 %Liquidität 2. Grades
(LiquideMittel+kurzfristigeForderungen)/kurzfristigeVerbindlichkeiten×100(Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten × 100
Richtwert: mindestens 100 %Liquidität 3. Grades
Umlaufvermo¨gen/kurzfristigeVerbindlichkeiten×100Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten × 100
Richtwert: mindestens 120 %
Eigenkapitalquote
Eigenkapital/Gesamtkapital×100Eigenkapital / Gesamtkapital × 100
Richtwert: branchenabhängig 20–30 %
Cashflow
Zeigt dir, ob laufende Einnahmen ausreichen, um laufende Kosten zu decken. Berechnung direkt (Einnahmen - Ausgaben) oder indirekt (Gewinn + Abschreibungen – nicht zahlungswirksame Erträge).
Euler Hermes Test
Ein Frühwarnsystem, das schon mehrere Jahre vorher Insolvenzen erkennen kann.
Wie musst du bei drohender Insolvenz konkret handeln?
Je nachdem, welcher Insolvenzgrund bei dir zutrifft, ergeben sich klare Pflichten und konkrete Handlungsschritte:
🔴 Fall 1: Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO)
Pflicht-Maßnahmen (unverzüglich!):
- Du musst innerhalb von drei Wochen einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht stellen.
- Informiere unverzüglich deinen Steuerberater oder einen spezialisierten Rechtsanwalt.
Sofort-Maßnahmen:
- Prüfe sofort, welche Verbindlichkeiten du kurzfristig bedienen musst und kannst.
- Erstelle umgehend eine genaue Liquiditätsübersicht mit sämtlichen Einnahmen und Ausgaben.
- Stoppe alle nicht notwendigen Zahlungen sofort. Bezahle nur noch zwingend notwendige Betriebskosten wie Löhne, Versicherungen, Mieten, Energie.
- Versuche kurzfristig Liquidität zu sichern (z.B. offene Forderungen sofort eintreiben, kurzfristige Kredite verhandeln).
- Informiere Mitarbeiter, Banken und Lieferanten transparent über die Situation.
2. Überschuldung (§ 19 InsO)
Pflicht-Maßnahmen (innerhalb von sechs Wochen!):
- Innerhalb von sechs Wochen musst du einen Insolvenzantrag stellen, außer eine positive Fortführungsprognose liegt schriftlich vor.
Sofort-Maßnahmen:
- Erstelle unverzüglich eine Überschuldungsbilanz (aktuelle Vermögenswerte vs. Verbindlichkeiten).
- Erstelle (mit externem Experten) eine Fortführungsprognose. Diese Prognose beurteilt realistisch, ob dein Unternehmen weiterbestehen kann.
- Prüfe intensiv mögliche Kapitalmaßnahmen:
- Eigenkapitalzufuhr durch Gesellschafter
- Debt-Equity-Swap (Schulden in Eigenkapital umwandeln)
- Patronatserklärungen von Gesellschaftern einholen
- Führe Gespräche mit deinen wichtigsten Gläubigern:
- Rangrücktrittserklärungen oder Forderungsverzicht verhandeln.
- Zahlungsziele verlängern oder Forderungen stunden.
- Nutze externe Unterstützung von Sanierungsexperten.
3. Drohende Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO)
Hier besteht keine gesetzliche Pflicht zur Insolvenzanmeldung – dennoch ist schnelles Handeln entscheidend, um die Situation zu entschärfen und eine Insolvenz zu verhindern:
Pflicht-Maßnahmen:
- Du bist verpflichtet, als Geschäftsführer die Lage permanent zu überwachen, auch wenn keine Insolvenzantragspflicht besteht.
Sofort-Maßnahmen (detailliert und konkret):
Liquiditätsplanung für mindestens 24 Monate erstellen:
- Erstelle einen detaillierten Plan, der alle erwarteten Ein- und Auszahlungen monatlich gegenüberstellt.
- Identifiziere genau, wann und warum Liquiditätsengpässe auftreten könnten.
Kostenmanagement radikal optimieren:
- Kürze alle nicht unmittelbar betriebsnotwendigen Kosten.
- Analysiere laufende Verträge und kündige überflüssige oder unnötig teure Dienstleistungen.
Forderungsmanagement optimieren:
- Rechnungen schneller und regelmäßig stellen.
- Mahnwesen konsequent und frühzeitig durchführen.
- Forderungsverkauf oder Factoring als kurzfristige Maßnahme prüfen.
Verbindlichkeiten aktiv managen:
- Verhandle kurzfristig längere Zahlungsziele oder Ratenzahlungen mit Lieferanten.
- Prüfe die Umwandlung kurzfristiger Verbindlichkeiten in mittelfristige Darlehen.
Kosten radikal reduzieren (Ausgabenmanagement):
- Stoppe sofort unnötige Ausgaben (z.B. Dienstreisen, Marketingausgaben ohne direkten ROI, nicht zwingende Neuanschaffungen).
- Prüfe Personalkosten kritisch (Überstunden reduzieren, Kurzarbeit prüfen).
Restrukturierung und Sanierung vorbereiten:
- Prüfe rechtzeitig, ob ein Schutzschirmverfahren (§270b InsO) möglich ist, um dein Unternehmen frühzeitig und professionell zu sanieren.
- Entwickle kurzfristige Maßnahmen zur Umsatzsteigerung (z.B. Preisanpassungen, Vertriebsoptimierung).
Transparenz & Kommunikation sicherstellen:
- Kommuniziere offen und ehrlich mit Mitarbeitern, um Unruhe zu vermeiden.
- Informiere Lieferanten, Banken und Investoren transparent und proaktiv.
- Sichere so Vertrauen und Unterstützung für notwendige Sanierungsmaßnahmen.
Externe Expertise einbinden:
- Ziehe frühzeitig Insolvenz-Experten, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Sanierungsberater hinzu.
- Profitiere von deren Erfahrung und Objektivität, um zielgerichtete Entscheidungen zu treffen.
Selbsttest: Zahlungsfähigkeit einfach Schritt-für-Schritt prüfen
Um Zahlungsprobleme rechtzeitig zu erkennen, gehe konkret diese 5 Schritte durch:
Schritt | Was tun? | Ziel / Ergebnis |
---|---|---|
1 | Erfasse sämtliche liquide Mittel (Kassenbestand, Bankguthaben). | Aktuelle finanzielle Basis |
2 | Liste alle kurzfristigen Verbindlichkeiten inkl. genauer Fälligkeiten auf. | Klarheit über anstehende Zahlungsverpflichtungen |
3 | Liste offene Forderungen mit realistischen Zahlungseingängen auf. | Potenzial Liquiditätszufluss |
3 | Ermittle die Liquiditätskennzahlen 1-3 Grades (siehe oben). | Schnelle Kennzahlen-Bewertung |
4 | Führe Cashflow-Analyse durch. | Zahlungsfähigkeit aus laufendem Geschäft prüfen |
5 | Ziehe Experten hinzu, wenn Ergebnisse kritisch sind. | Sicherheit und objektive Einschätzung gewinnen |
Fazit: Frühzeitiges Handeln sichert deine GmbH
Eine GmbH rutscht nicht plötzlich in die Insolvenz. Indem du diese Warnzeichen und Kennzahlen ernst nimmst, kannst du Krisen frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.
Handele jetzt! Wenn du unsicher bist oder Unterstützung brauchst, vereinbare hier dein kostenfreies Zahlengespräch und schaffe Klarheit für deine GmbH.
Wichtig: Dieser Artikel bietet Orientierung, ersetzt aber keine Rechtsberatung. Hole im Zweifel professionelle Unterstützung ein.
bleib' erfolgreich!

Jörg Roos
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