Der unbekannte Weg, wie die erfolgreichsten Geschäftsführer wirklich relevante Kennzahlen festlegen

Wie findest du Unternehmenskennzahlen, die für die Weiterentwicklung deines Unternehmens wirklich relevant und für dich persönlich eine Abkürzung sind.

Du möchtest deine Zahlen gerne verstehen ohne viel Zeit in die tiefe Analyse von tausenden Zahlen investieren zu müssen. Wenn du dir etwas wünschen darfst, dann wäre es, dass wenige „griffige“ Zahlen die wirtschaftliche Situation deines Unternehmens zusammenfassen und dir helfen, die richtigen Entscheidungen daraus abzuleiten.

Aber wie geht das? Helfen hier vielleicht vorgegebene Kennzahlensysteme oder macht es Sinn Zeit und Geld in die Erstellung eines Kennzahlenblatts zu investieren, dass viele Kennzahlen zumindest mal auf einen Blick bereitstellt?

Die Antworten auf diese Fragen (und noch einige wichtige mehr) liefert dir dieser Artikel.

Der „unbekannte Weg“ beginnt damit, dass wir ein paar Grundsätze klären und mit dem einen oder anderen Missverständnis aufräumen. Ready?

Was ist überhaupt eine Unternehmehmenskennzahl?

Eine Unternehmenskennzahl fasst mehrere andere Zahlen, die zum Beispiel aus der BWA, Bilanz aber auch aus ganz anderen Quellen stammen, zusammen. Damit soll erreicht werden, dass du als Geschäftsführer (oder auch Selbstständiger) deine Zeit nicht in die Analyse sehr vieler Daten stecken musst, sondern dich auf wenige Daten konzentrieren kannst. Insofern möchten Kennzahlen auch immer eine Abkürzung sein und sie sind deshalb auch allseits sehr beliebt.

Welche Arten von Kennzahlen gibt es überhaupt?

Im Wesentlichen wollen wir die sogenannten absoluten von den relativen Unternehmenskennzahlen zu unterscheiden.

Nach meiner Beobachtung sind Menschen sehr schnell und leicht für die Idee einer kennzahlengestützten Unternehmenssteuerung zu begeistern. 
  • Absolute Kennzahlen sind Einzelwerte, Summen oder Durchschnittswerte. Prominente Beispiele sind hier Umsatz in EUR, Menge in Stück etc. Diese kannst Du häufig einfach aus Deiner Buchhaltung ablesen.
  • Relative Kennzahlen entstehen, indem Du Einzelwerte, Summen oder Durchschnittswerte zueinander ins Verhältnis setzt. Deswegen werden sie öfter auch Verhältniskennzahlen genannt. So kannst Du den Umsatz pro Kunde oder den Anteil der Kunden die Produkt X gekauft haben an Deinen Gesamtkunden ermitteln.

Warum du mit Bauchgefühl & den richtigen Unternehmenskennzahlen steuern solltest

Egal, ob Du selbstständig bist, ein kleineres Unternehmen führst, oder Vorstand in einem großen Konzern bist. Als Unternehmer haben wir zwei große Probleme:

  1. 1
    Wir haben zu wenig Zeit! Besser gesagt, wir wissen nicht, alle unsere Aufgaben innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit erledigen sollen.
    Lösungsansatz: Für ein gutes Zeitmanagement als Unternehmer gibt es Experten, wie zum Beispiel Ivan Blatter, die Dir dabei helfen, Deine Zeit optimal zu nutzen. So, dass Du Dein Leben auch noch genießen kannst.
  2. 2
    Wir haben immer mehr Daten zur Verfügung! Von überall prasseln nur so die Zahlen, Daten und Fakten auf uns ein. Kein Wunder also, dass wir da schnell mal den Überblick verlieren können.
    Lösungsansatz: Um den „Information Overload“, den die ganzen Zahlen schnell verursachen können, in den Griff zu bekommen, gibt es Kennzahlen.Mit Kennzahlen hast du die Möglichkeit, Dich auf ganz wenige Zahlen zu konzentrieren.Dadurch werden viele Details zunächst mal ausgeblendet, die dich im ersten Schritt oft mehr verwirren, als sie wirklich weiterhelfen. Dein Blick wird freier und fokussierter zugleich.

Internationalisierung und Digitalisierung sorgen zudem dafür, dass uns immer mehr Daten zur Verfügung stehen. Alles ist messbar – zu jedem Furz gibt es eine Analyse.

Was ist das Ergebnis? Information Overload.

Wir sehen nur noch ein Meer aus Zahlen und brauchen zwingend irgendetwas, um hier den Überblick zu behalten. Da wirken die richtigen Unternehmenskennzahlen wie eine Machete, die du im Dschungel einsetzen würdest, um dir den Weg „freizuschlagen“.

Die richtige Auswahl - das ist der entscheidende Punkt. Es ist keine Weisheit, die ich jetzt erfunden habe, dass Kennzahlen was Tolles sind, aber ich stelle immer wieder fest, viele Unternehmer kennen zwar Kennzahlen und nutzen diese auch irgendwie.

Doch genau hier ist der Punkt: "IRGENDWIE!"

Und dann ist der Nutzen nur wenig bis gar nicht spürbar.

Logisch. Irgendwie.

Also: Unternehmenssteuerung ausschließlich über Kennzahlen?

NEIN.

Kennzahlen sollen dich unterstützen und deine Gedanken, Ideen und vor allem deinen Fokus auf die wirklich wichtigen Themen lenken. Aber nur wenn du dein Bauchgefühl, deine Intuition zusätzlich einsetzt, wirst du das volle Potenzial aus deinem Unternehmen holen.

Vorteile einer kennzahlengestützten Unternehmenssteuerung

Solltest du die richtigen Kennzahlen für Dein Unternehmen ausgewählt haben, dann helfen sie dir:

  • Die wirtschaftliche Lage zu beurteilen, in der dein Unternehmen steckt
  • Die Gesamtlage in Teilbereiche Deines Unternehmens aufzuteilen und entsprechend zu analysieren
  • Schwächen und Risiken in Deinem Wertschöpfungsprozess frühzeitig zu erkennen
  • Stärken gegenüber dem Wettbewerb herauszuarbeiten und auszubauen
  • Trends, die sich auch für die Zukunft zeigen, sehr früh zu erkennen
  • Abhängigkeiten von Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftspartnern zu verdeutlichen
  • Komplizierte Sachverhalte auf das Wesentliche zu reduzieren
  • Den Unternehmen mit wenigen Zahlen so zu steuern und nachhaltig weiterzuentwickeln

Besonders schön ist, dass es recht leichtfällt, Kennzahlen zu ermitteln. Viele kannst du aus Deiner Finanzbuchhaltung einfach ablesen. Andere lassen sich mit einfachen Formeln ermitteln. Inspirationen und Anleitungen gibt es bei Google & Co genug.

Doch gleichzeitig liegt hier auch die große Gefahr, dass sehr schnell ein echter Wildwuchs entstehen kann.

Achtung Falle.

Viele Geschäftsführer machen mit Kennzahlen diesen Fehler

Zu schnell. Viel zu leicht.

Denn das führt in vielen Fällen dazu, das man eigentlich 3-5 Kennzahlen sucht und am Ende 152 Top-Kennzahlen auf dem Zettel bzw. in dem Excel-Sheet stehen hat.

 

„Ach, die eine Zahl ist auch spannend!,

Oh, das sollte ich auf jeden Fall auch im Auge behalten, u.s.w."


Die Faszination komplexe Sachverhalte in einer Zahl ausdrücken zu können, führt zu echtem Wildwuchs.

Die entscheidende Frage, die dir (fast) keiner stellt:

Was machst du mit deinem Kennzahlenblatt? „Na ja, die gucken wir uns dann an und guck mal, dann habe ich hier noch eine bedingte Formatierung, dann springt die auf Rot und dann weiß ich, da müssen wir uns drum kümmern.“Okay und was machst du dann, wenn eine Kennzahl auf Rot steht?

„Ja. Das ist häufig das Ergebnis von XY“, oder „Wir haben leider keine Zeit gehabt…“

So, oder so ähnlich lauten dann die Antworten.

Schon mal gehört?

Ich verstehe das und deswegen ist die Lösung simpel:  Fokus, bzw. WENIGER ist mehr.

Mein Tipp:

Beschränke dich auf 3 bis maximal 5 Fokus-Kennzahlen!

Natürlich darfst du auch 152 Kennzahlen im Auge behalten, wenn du diese effizient aktualisieren und interpretieren kannst. Aus mehr als 20 Jahren Erfahrung kann ich dir aber sagen: „Das schafft kein Mensch. Versuch‘ es also gar nicht erst!“

Wenn du unbedingt so ein Kennzahlen-Blatt zusätzlich haben möchtest, ist das okay. Das habe ich auch häufig. Aber ich habe das dann zusätzlich. Sowohl meine Kunden als auch ich, steuern das eigene Unternehmen aber ausschließlich über die Fokus-Kennzahlen und nutzen das Kennzahlenblatt nur „so nebenbei“, wenn die Zahlenanalyse mal ausführlicher ausfallen soll.

Wenn du also aktuell auch ca. 152 Kennzahlen auf einem Sheet sammelst, erinnere dich an das Spiel „Monopoly“ und ziehe die Karte „Zurück auf Los!“.

Vor rund 20 Jahren saß ich in meiner Rolle als Controlling-Verantwortlicher mit einem richtig erfolgreichen Unternehmer zusammen. Man könnte sagen, er war mein erster Mentor – auch wenn ich diesen Begriff damals noch gar nicht kannte. Jedenfalls. hatte ich ihm gerade mein Kennzahlenblatt vorgestellt und erwartete nun sein Feedback.

Er sagte: „Ach wissen Sie Herr Roos, Ihre Kennzahlen sind gut und wichtig. Mir gefällt das Blatt wirklich gut. Aber die für mich wirklich relevanten Kennzahlen sind dort nicht drauf. Wir müssen hier noch ganz oben einen zusätzlichen Block einbauen und dann kommen da meine 3 Fokus-Kennzahlen rein. Dann ist ihr Kennzahlenblatt für mich perfekt!“

Halt Stop!

Sind Kennzahlensysteme eventuell die Lösung?

Auf den ersten Blick ist es ja auch verlockend. Ein Kennzahlensystem bildet alle zueinander in Beziehung stehenden Kennzahlen in einem System ab. Das bedeutet, es fängt mit einer Top-Kennzahl ab, die sich dann in mehreren Schritten immer weiter in einzelne Bestandteile aufgliedert.

Auf diese Weise soll eine Übersicht entstehen, die Dir als Unternehmer zeigen soll, wie es zu der Entwicklung, dem Wert Deiner Top-Kennzahl kommt.

Die wohl bekanntesten Kennzahlensysteme sind:

  • Der ROI-Baum (Du Pont-Kennzahlensystem). Hier wird der Return on Invest, also die Rentabilität des bei einer Investition eingesetzten Kapitals als Top-Kennzahl herangezogen und dann in einer Art Baumstruktur die Entwicklung der Einflussgrößen aufgegliedert.
  • RL-Kennzahlensystem. Dieses System wurde in den Siebzigern von Reichmann und Lachnit entworfen und nimmt sich gleich 2 Top-Kennzahlen als zentrales Element vor. Erfolg und Liquidität. Als Erfolg wird hierbei das operative Betriebsergebnis herangezogen und als Liquidität der Bilanzwert „liquide Mittel“. Beide Kennzahlen werden dann in seine wesentlichen Einflussfaktoren aufgeteilt.
  • ZVEI-Kennzahlensystem. Der Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie (ZVEI) hat, auf Basis des ROI-Baums, ein Kennzahlensystem entwickelt, das im Wesentlichen auf 2 Analysestufen (Wachstum & Struktur) basiert. Das System ist recht ausgeklügelt und differenziert.

Business-Realtalk.

Ich finde diese Systeme absolut kontraproduktiv. Sie verführen den Unternehmer einfach zu sehr dazu, sich im Dickicht von vielen Kennzahlen zu verlieren. So schön der Kerngedanke hinter diesen Systemen auch sein mag, sie verführen zu sehr zum „Sammeln von Unternehmenskennzahlen“. Zu schnell verfallen wird dem „Trieb“: „Ach kann ja nicht schaden, die Zahl zu kennen“.

Doch kann es – denn es droht der Fokus verloren zu gehen! Weniger statt Mehr, ist auch in diesem Fall das Credo der Wahl.Sorry, Kennzahlensysteme sind eher nicht deine Lösung.

Aber was ist dann der richtige Weg, den viele nicht kennen?

So geht es richtig. Kennzahlen wirkungsvoll einsetzen

Wenn Du jetzt davon überzeugt bist zu einer wirkungsvollen, kennzahlengestützten Unternehmenssteuerung übergehen zu wollen, dann ist der Erfolg dieser Entscheidung von drei Faktoren abhängig:

Erfolgsfaktor 1: KonsequenzEs nützt nichts, wenn Du Dich alle paar Monate mal 1-2 Stunden mit Deinen Kennzahlen beschäftigst. Du solltest Deine Kennzahlen sehr regelmäßig kontrollieren und die Entwicklung auswerten. Entwickle hier eine neue Gewohnheit, die Du wirklich konsequent verfolgst.

Erfolgsfaktor 2: ZielgerichtetDeine Fokus-Kennzahlen sollten unbedingt zu Deinen Unternehmenszielen passen. Setze nur solche Kennzahlen ein, an denen Du wirklich ablesen kannst, ob sich Dein Unternehmen in die von Dir gewünschte Richtung entwickelt. 

Erfolgsfaktor 3: AktivitätDadurch, dass Du Dich auf 3-5 Fokus-Kennzahlen konzentrierst, bist Du in der Lage diese stets im Hinterkopf zu haben. Beziehe deine Kennzahlen ab sofort bei jeder Geschäftsentscheidung mit ein. Orientiere Deine Alltagsentscheidungen so, dass Du den Wert der Kennzahl optimierst. Geh aktiv die Optimierung Deiner Top-Kennzahlen an.

Konsequent. Zielgerichtet. Aktiv. 

So geht erfolgreiche kennzahlengestützte Unternehmenssteuerung

7 Kriterien für eine Kennzahl, die auch weiterhelfen soll 

In den vergangenen 20 Jahren habe ich viele Geschäftsführer kennengelernt und mit ihnen über die Unternehmenskennzahlen gesprochen. Gemeinsam haben wir viele verschiedene Ansätze versucht und einige Inspirationen genutzt und dabei durfte ich viele Erfahrungen sammeln. Wenn du mich nun fragst, was eine wirklich gute Fokus-Kennzahl ausmacht, dann würde ich dir 7 Kriterien nennen, die für mich ausschlaggebend sind. Oh, danke, dass du die Frage tatsächlich stellst.

Also hier sind meine 7 Kriterien:

  1. 1
    Die Kennzahl passt zum Unternehmensziel
    Ganz wichtig ist für mich, dass eine Kennzahl, die Du auswählst für einen Teil deines Unternehmensziels steht. Dein Unternehmensziel ist so etwas, wie der Leuchtturm, den wir erreichen wollen. Deine Fokus-Kennzahlen sollen dich auf deinem Weg zu diesem Leuchtturm halten.
  2. 2
    Im Alltag beeinflussbar
    Du musst die Kennzahl auch im Alltag beeinflussen können. Das ist wichtig, damit Du sie spüren kannst, damit Du merkst, wie Du damit umgehen kannst. Oft sind dafür kleine Botschafter eine willkommene Unterstützung.
  3. 3
    Die benötigten Daten sind verfügbar
    Natürlich ist es genauso wichtig, dass die Daten, die Du brauchst, um die Kennzahl zur ermitteln, auch überhaupt zur Verfügung stehen. Das ist längst nicht immer der Fall, dass Zahlen, die wir uns eigentlich wünschen, dass die wirklich da sind. Dann bringt die beste Kennzahl nichts.
  4. 4
    Ohne Zielwert läuft nix
    Eine Fokus-Kennzahl ohne Zielwert, ist wie Pommes ohne Mayo. Schließlich möchtest du beurteilen, ob du mit deinem Unternehmen „on track“ bist. Dafür brauchst du ein handfestes Ziel und somit deine Fokus-Kennzahlen einen Zielwert. Denk‘ dran: „Nur, was wir messen können, können wir auch steuern“
  5. 5
    KISS – schnell und einfach
    Die Ermittlung Deiner Kennzahl sollte möglichst einfach, leicht und schnell gehen. Das ist wichtig, denn sonst droht in ein paar Monaten, dass Aktualisierung der Kennzahlen ausbleibt.
  6. 6
    Die Fokus-Kennzahlen interpretieren
    Natürlich solltest Du aus Deinen Unternehmenskennzahlen auch konkrete Maßnahmen ableiten können, wenn Du sie deutest. Die Kennzahlen allein werden dir nicht helfen, es sind die Entscheidungen, die du aus diesen ableitest, die dein Unternehmen erfolgreicher machen werden.
  7. 7
    Verdichtet, soweit wie sinnvoll
    Eine Kennzahl sollte so weit, wie es sinnvoll möglich ist, verdichtet sein. Es hilft nicht, wenn eine Kennzahl zu generisch und damit nicht wirklich griffig ist – und du somit nur schwer Entscheidungen ableiten kannst.

So findest du die richtigen Unternehmenskennzahlen

Vielleicht denkst Du Dir gerade: „Ich weiß aber gar nicht, wo ich überhaupt anfangen soll. Schließlich gibt fast genauso viele Kennzahlen, wie „unverdichtete Zahlen“. Das hilft so auch nicht weiter!“

Jepp, da bin ich bei dir. Die Übung ist auch gar nicht so trivial, wie viele denken. Zumindest, wenn sie effektiv sein soll.

Zunächst mal empfehle ich Dir, dass Du Dich mit einer schönen Tasse Kaffee oder Tee zurückziehst und ein paar Minuten über dein Geschäftsmodell und dein Business im Allgemeinen sinnierst. Der Artikel war bis hierhin schon lang genug.

Vielleicht möchtest du dabei über die folgenden Fragen etwas intensiver nachdenken:

  • Welches Unternehmensziel verfolgst du langfristig? Welches Problem deiner Kunden soll gelöst oder was soll verändert werden?
  • Was sind die wesentlichen Treiber für Deinen Geschäftserfolg?
  • Gibt es im Geschäftsalltag Ereignisse, die im Grunde schon ankündigen, ob sich das Unternehmensergebnis in Zukunft positiv oder negativ entwickeln wird? („Botschafter für den Erfolg“)

Fokus-Kennzahlen festlegen mit der „Jörg-Methode“

Wie findest Du diese 3 bis 5 Fokus-Kennzahlen?

Ich werde dir um folgenden einen ganz konkreten Schritt-für-Schritt-Fahrplan vorgeben, den ich mir von wirklich erfolgreichen Unternehmern abgeschaut und dann „my way“ weiterentwickelt habe.

Die Grundidee stammt übrigens von dem Unternehmer, von dem ich dir weiter oben schon berichtet habe.

Tatsächlich betrachte ich es heute als „die große Kunst“ die richtigen Unternehmenskennzahlen zu definieren. Deshalb ist es wichtig, dass wir einen bestimmten Prozess durchlaufen, um Ende auch die Kennzahlen zu identifizieren, die es dann Wert sind, als Fokus-Kennzahl bezeichnet zu werden.

Mit meinen Kunden durchschreite diesen Prozess, der häufig als etwas ungewohnt eingestuft wird, natürlich ebenfalls.

Basis für diesen Prozess ist die absolute Transparenz, die echte Klarheit über die aktuelle wirtschaftliche Situation des Unternehmens. Nur wenn wir wissen, wo wir stehen, können wir wirklich entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen. Sofern diese geklärt ist, startet der 5-stufige Prozess.

Darauf aufbauend, beginne ich mit einer Frage, die die meisten ziemlich überrascht.

step 1

In welche Richtung soll es gehen?

Im ersten Schritt beleuchten wir die Vision, die der Geschäftsführer / Selbstständige verfolgt. Was ist das große Warum? Warum wurde Unternehmen gegründet? Was sollte anders werden?

Hierbei möchtet du hartnäckig und ehrlich zu dir selbst sein. Auch ich fühle meinen Kunden dabei oft sprichwörtlich auf den Zahn. Dieser Teil darf zeitintensiv sein, denn die Ergebnisse sind die Basis für viele zukünftige, wegweisende Entscheidungen.
step 2

Der Weg zum Ziel

In einem nächsten Schritt möchte ich dann verstehen, welche Strategie der Geschäftsführer verfolgt, um diese Vision auch wirklich zu erreichen? Ist die Strategie plausibel? Kann ich es nachvollziehen, oder werden dort Wunschschlösser gebaut? Passt also das Geschäftsmodell? Gibt es eine sinnvolle Produktstruktur? 

step 3

Ohne Plan wird alles zur Glückssache

Erst wenn für mich nachvollziehbar ist wie die Vision erreicht werden soll und ich davon überzeugt bin, dass die Strategie dazu auch passt, widme ich mich dem Thema, wo die meisten denken, dass ich einsteigen würde, nämlich der Erstellung eines Plans, eines Finanzplans.

Ein guter Finanzplan untermauert die vorhandene Strategie mit Zahlen für die nächsten 1 bis 3 Jahre. Es ist die Konkretisierung der Gedanken und die Transformation derselben in messbare Ergebnisse. Während dieser Arbeit erkennen wir Schwachstellen, Chancen und Risiken gleichermaßen.
step 4

So wird der Plan zur Realität

Im nächsten Schritt wird die Unternehmensplanung durch ein konkretes Maßnahmenpaket untermauert Welche Projekte & Aufgaben sollen unter dem Einsatz welcher Ressourcen (Mitarbeiter & Geld) umgesetzt werden? Welche (Teil-) Ziele sollen in dieser Zeit erreicht werden?
step 5

Den richtigen Fokus finden

Gerade über diese Projekte und Teilziele können in der Regel Unternehmenskennzahlen abgeleitet werden, die den Geschäftserfolg nachhaltig beeinflussen. Die Identifikation der kritischen Einflussgrößen und das „messbar machen“ derselben, ist der Schlüssel zu den 3-5 Fokuskennzahlen, die du als Geschäftsführer immer im Hinterkopf haben möchtest.

By the way: 

Auch Fokus-Kennzahlen sind nicht in Stein gemeißelt.

Den soeben beschriebenen Prozess empfehle ich einmal pro Jahr im Rahmen der jährlichen Strategiesession zu durchlaufen. Also genau dann, wenn sowieso der Finanzplan aktualisiert wird. Im Ergebnis kann es vorkommen, dass dir auffällt, dass sich etwas verändert hat. Vielleicht haben sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen total verändert. Oder es gab in deiner Branche Innovationen, neue Marktteilnehmer, die nun eine Anpassung deiner eigenen Unternehmensstrategie erfordern.

Im Ergebnis können und sollten sich die Fokus-Kennzahlen dann auch ändern. Eigentlich logisch – aber ich möchte das nicht unerwähnt lassen.

Du siehst, die Ermittlung von wirklich hilfreichen Unternehmenskennzahlen ist ein relativ aufwändiger und höchst individueller Prozess. Deshalb kann ich an dieser Stelle auch kenne konkreten Kennzahlen nennen, mit denen du zumindest starten kannst.

Doch natürlich gibt es auch Kennzahlen, die sich in der Arbeit für meine Kunden (und in den 20 Jahren davor) immer wieder bewährt haben. Diese Kennzahlen standen übrigens auch damals, als ich mit meinem ersten Mentor zusammensaß, bereits auf meinem Kennzahlenblatt.

Wenn du wissen möchtest, auf welche Kennzahlen richtig erfolgreiche Unternehmer schwören, um Ihr Unternehmen erfolgreich wachsen zu lassen, dann hol‘ dir meinen kostenlosen Hörkurs. Noch während der nächsten Autofahrt oder auf einem Spaziergang wirst du erfahren, welche Kennzahlen deine Fokus-Kennzahlen ergänzen sollten, damit dein Business jede Krise sicher überstehen und du schon bald von deinen Mitbewerbern neidisch gefragt wirst „Sag mal, wie hast du das gemacht?“

bleib' erfolgreich!

Jörg Roos

Für Selbstständige & Geschäftsführer mache ich Finanzen einfach, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen und so unternehmerisch gesund wachsen können.

Last Updated on 9. Juni 2022 by Jörg

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