Warum eine Insolvenz auch ein Segen sein kann

Es gibt manchmal den Augenblick, da dürfen wir erkennen. Es geht so nicht weiter oder sogar: Es geht gar nicht mehr weiter. Wir müssen eine Notbremse ziehen. Diese Erkenntnis kann jeden unserer Lebensbereiche betreffen: Gesundheit, Familie, Finanzen, Netzwerk oder auch unser Job - also unser Unternehmen.

In dem Fall lautet der nächste Schritt oft: Insolvenz. Und für viele Geschäftsführer bricht dann eine Welt zusammen. Oft setzten sie das Scheitern des Unternehmens mit einem persönlichen Scheitern gleich. Sie glauben, sie hätten versagt und seien deshalb ein schlechter Unternehmer. "Ich kann das offenbar einfach nicht" - diesen Satz sprechen viele dann immer wieder aus.

Und ziehen sich immer weiter runter....

Natürlich tragen sie die Verantwortung für das Unternehmen und selbstverständlich kann ich die Enttäuschung verstehen. Aber ganz ehrlich: Eine Insolvenz kann auch eine echte Chance sein.

Wie ich das meine? Darum geht es in diesem Artikel.

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Gerade im Rahmen der Corona-Pandemie wurden viele Unternehmen einem echten Stresstest ausgesetzt. Bei so manchem Unternehmen ist die Substanz zusammengebrochen - andere stemmen sich noch gegen die einstürzenden Mauern, wissen aber, dass sie nicht mehr lange die Kraft aufbringen werden. Auch sie werden früher oder später Insolvenz anmelden müssen.

Das auch im Juli 2021 noch gültige Aussetzen der Insolvenzanmeldepflicht für überschuldete Unternehmen, erreicht, dass gemäß STATISTA die Zahl der Insolvenzen im März 2021 noch bei weniger als 4.000 Unternehmen für die ersten 3 Monate lag. Das ist in etwas auf Vorjahresniveau. Aber eben auch eine künstlich klein gehaltene Zahl. Es gibt Experten, die gehen von rund 1 Mio Insolvenzen im Zusammenhang mit der Corona-Krise aus. 1 Million!

Und jeder einzelne Geschäftsführer wird sich genau so fühlen, wie im Intro beschrieben. Zumindest in den ersten Tagen / Wochen wird er oder sie sich als Versager fühlen.

Eine Insolvenz hat viele mögliche Ursachen

Aber gerade Corona zeigt, das oft auch "höhere Gewalt" eine wichtige Rolle spielen kann. Natürlich hilft es eine sehr gute Liquiditätsreserve zu haben. Deshalb arbeite ich meinen Kunden zum Beispiel im Rahmen meiner personal CFO-ACADEMY auch sehr intensiv daran, die eigene Liquiditätssituation zu verbessern. Ein Kunde hat mir erst vor wenigen Wochen wieder gespiegelt, dass seitdem er mit mir zusammenarbeitet seine Reserve dermaßen vergrößert, das er nun bereits 4 Monate komplett ohne Umsatz auskommen würde, ohne irgendwas im Unternehmen verändern zu müssen. Und das passierte seiner Meinung nach "ganz nebenbei". Wenn Du das auch möchtest, dann melde Dich einfach bei mir. Gemeinsam finden wir auch Deinen Weg! Einen Link zu mir findest Du in den Shownotes.

So findest Du den wahren Grund für eine (geplante) Insolvenz

Wenn es Dich aber nun doch erwischen sollte, bzw. wenn Du keine Chance mehr siehst, das Ruder in Deinem Unternehmen eigenständig rumzureißen, dann überleg mal, ob Du ggf. mit einem unabhängigen Dritten, die Ursachen herausfindest, die zu dieser Situation geführt haben. Als Überschrift über diese Analyse kannst Du schreiben "Was kann ich aus dieser Erfahrung lernen?"

Folgende Fragen können dabei eine Hilfe sein:

  • Was ist anders gelaufen, als ich es im Vorfeld geplant habe? Welche Annahmen sind nicht eingetroffen?
  • Warum sind diese Annahmen falsch gewesen? Hättest Du es besser wissen können?

Wenn nein - gut, dann brauchst Du Dich nicht als Versager fühlen. Wenn die Antwort aber "JA" lautet, dann beantworte Dir folgende Fragen zusätzlich:

  • Was hättest Du konkret machen können, damit Du die Annahme richtig getroffen hättest?
  • Welche Rahmenparameter hätten anders sein müssen?
  • Welche Prozesse und Strukturen haben verhindert, dass ich die richtigen Annahmen hätte erkennen können?

Mit den Antworten im Gepäck gehst Du dann durch die Insolvenz. Hierbei stehen Dir ggf. verschiedene Optionen offen

  1. Die Regelinsolvenz, die sich über mehrere Jahre hinwegziehen kann und in der ein Insolvenzverwalter als Entscheidungsträger in Deinem Unternehmen installiert wird
  2. Die Planinsolvenz, die Du in Eigenverwaltung durchführst und die auch bereits nach einem Jahr abgeschlossen sein kann.

Welche Variante für Dich infrage kommt, entscheidet Deine wirtschaftliche Situation. Gerade für die Insolvenz in Eigenverwaltung ist ein spezialisierter Berater zwingende Voraussetzung.

Was jedoch in jedem Fall gilt: Wer den Kopf in den Sand steckt und seine Gläubiger nicht professionell informiert, der wird wenig Chancen auf gute Karten bei diesen haben. Betroffene zu Beteiligten machen und gemeinsam nach Lösungen suchen, das ist immer eine gute Maxime, die aber auch in Insolvenzverfahren gilt.

Wer das beherzigt und die richtigen Rückschlüsse aus dieser Erfahrung geht, wird die Insolvenz erfolgreich hinter sich bringen und in eine rosige Zukunft blicken. Es gibt zahlreiche Beispiele, die eine erfolgreiche Unternehmensfortführung nach einer Insolvenz beschreiben. Und nicht wenige behaupten: Ohne zuvor mal richtig gescheitert zu sein, wirst Du nie richtig erfolgreich!

Ich denke, das ist keine zwingende Voraussetzung für einen nachhaltigen Geschäftserfolg. Aber wenn es mal schiefgeht, dann haben wir immerhin gelernt, was nicht funktioniert. Krone richten, Nasenspitze nach oben und weiter geht's

Am Besten ist es, wenn Dein Unternehmen gar nicht erst in eine solche Schieflage kommt. Sehr gerne unterstütze ich auch Dich dabei ein finanziell stabiles Unternehmen aufzubauen. Denn mein Wunsch ist es, das kein Unternehmen mehr daran scheitern soll, dass der Unternehmer sich nicht um seine Finanzen kümmern konnte. Mit Bauchgefühl + Zahlen zu einem finanziell stabilen Unternehmen, dass auch für Krisenzeiten gut gerüstet ist. Melde Dich gerne bei mir, wenn Du das auch möchtest.

bleib' erfolgreich!

Jörg Roos

Für Selbstständige & Geschäftsführer mache ich Finanzen einfach, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen und so unternehmerisch gesund wachsen können.

Last Updated on 11. Dezember 2021 by Jörg

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