Ok, Freunde der Zahlen. Dieser Text wird mal etwas anders. Ich möchte heute noch mal auf das Thema Steuern sparen zurückkommen. In diesem Artikel "Gewinn optimieren & Steuern sparen" hatte ich das Thema Steuern sparen & Gewinne optimieren bereits einmal aufgegriffen. Aber nachdem, was ich in der letzten Woche erlebt habe, brennt es mir förmlich unter den Nägeln.
Was ich meine? Lies selbst.
Ich möchte heute diesen Bullshit "Steuern sparen, über alles" gerne anhand eines Fallbeispiels nochmal aufgreifen. Ein Beispiel, das mich echt auf die Palme bringt und wo ich mich auch frage, ob die Leute, die meinen Kunden früher beraten haben, wirklich gut schlafen können.
Aber der Reihe nach
Das Fallbeispiel
Letzte Woche hatte ein mir bis dahin völlig unbekannter Hörer dieses Podcasts ein kostenloses ZahlenGESPRÄCH bei mir gebucht
Diese Gespräche laufen in der Regel immer recht ähnlich ab. Ich stelle ein paar Fragen, über die ich Dich, Dein Unternehmen, Deine Ziele mit Deinem Unternehmen und den Grund für unser ZahlenGespräch erfahren möchte.
Gerade die dahinter liegende Motivation ist mir immer besonders wichtig. Denn nur wenn ich diese kenne, kann ich Dir in diesem Gespräch auch wirklichen Mehrwert bieten.
In dem Fall war es nun ein kleiner Handwerksbetrieb, der schon zig Jahre am Markt ist und sich mehr oder weniger gut durchgeschlagen hat
Der Chef, ich nenne ihn jetzt mal Hans, ist Handwerksmeister und hat nur so am Rande was mit kaufmännischen Themen am Hut. Dafür hat er seit 17 Jahren seinen Steuerberater, mit dem auch befreundet ist
Schon immer was es sein Ziel mit ca 60 Jahren in den Ruhestand zu gehen, um dann mit seiner Frau nach Mallorca auswandern zu können. Die beiden lieben Mallorca....
In 2 Jahren soll es soweit sein und die Idee war nun, mit mir Kontakt aufzunehmen, um abzuklären, ob ich die Unternehmensituation mal durchleuchten könne.
Der Betrieb soll verkauft werden, weil weder Sohn noch Tochter Interesse an der Branche haben
Von dem Gegenwert soll auf Mallorca eine tolle Finca gekauft werden.
Das Problem
Das Geschäft lief eigentlich prächtig, komisch nur das prächtig nicht aus den Zahlen ablesbar war. 🙂
Um die Geschichte abzukürzen: Hans hatte in den letzten Jahren die Kosten immer weiter in die Höhe getrieben, weil er dem Staat kein Geld mehr in den Rachen werfen wollte. (O-Ton)
Er hatte viele Dinge gekauft. Das Problem daran: diese Dinge halfen nicht mehr Umsatz zu machen oder effizienter zu arbeiten. Es waren einfach nur Kosten, die den Gewinn drückten und somit die Steuerbasis.
Das hatten die beiden Freunde sich so überlegt und fühlten sich gut dabei
Vordergründig sieht das Vorgehen sogar plausibel aus, denn immerhin wurde am Jahresende jeweils ein (kleiner) Gewinn ausgewiesen.
Wo ist dann das Problem?
Das Vorgehen passt mal so überhaupt nicht zum kurzfristigen und in diesem Fall eben auch ultimativen Ziel:
Hans möchte sein Unternehmen in ca. 2 Jahren verkaufen und dabei natürlich einen möglichst hohen Preis erzielen. Der Kaufpreis wird sich aber wesentlich an den ausgewiesenen Gewinnen der letzten Jahre orientieren, denn bei der Berechnung des Unternehmenswertes gibt es entsprechende Multiplikatoren, die vielfach verwendet werden
Bäähm, der liebe Freund und STB hatte Hans ei tolles Kuckucksei ins Osternest gelegt - besser gesagt: Er hat Hans mit seinem Steuer spar-Rat einen Bärendienst erwiesen
Was ist die Moral von der Geschicht?
"Steuern sparen ist kein Ziel für Unternehmer, die was erreichen wollen!" Wer möglichst viele steuern sparen will, wird niemals hohe Gewinne machen können und somit immer neidvoll zu denen aufschauen, die ihren Lebensabend so verbringen, wie sie es sich immer gewünscht haben
Was bedeutet das für Dich?
Mein Tipp: Hol' Dir ein kostenloses ZahlenGESPRÄCH
bleib' erfolgreich!
Jörg Roos
Für Selbstständige & Geschäftsführer mache ich Finanzen einfach, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen und so unternehmerisch gesund wachsen können.
Last Updated on 11. Dezember 2021 by Jörg