Meine Strategiesession 2019 – und was Du unbedingt daraus lernen solltest

Das neue Jahr hat begonnen und es wird langsam zu einer guten Tradition. Ich mache eine Strategiesession – das heißt, ich überlege mir sehr genau, welche Schwerpunkte und Projekte ich im neuen Jahr angehen möchte. Das mache ich jetzt schon seit rund 5 Jahren und ich bin damit immer gut gefahren. Doch dieses Jahr war etwas anders.

Ich hatte das erste Jahr als Selbständiger hinter mir. Es war ein tolles und auch sehr erfolgreiches Jahr, wie ich Dir ja auch in meinem Rückblick erzählt habe. Ich hatte viele Erfahrungen gemacht und konnte auf einer ganz anderen Basis aufbauen, als in der Vergangenheit. Ok, das überraschte mich jetzt natürlich nicht und so beschloss ich dieses Mal für 3 Tage weg zu fahren, um wirklich meine Ruhe zu haben.

Also machte ich mich direkt nach unserem Skiurlaub am vergangenen Montag auf den Weg nach Dangast. Wenn Du mir schon etwas länger folgst, dann weißt Du, dass ich Dangast liebe, obwohl ich keine Ahnung habe warum J. Egal, das ist für mich einer der Orte, an dem ich nicht nur super abschalten, sondern auch denken kann. Ich wusste, dass es um diese Zeit sehr ruhig in Dangast ist – also perfekt für mich und mein Vorhaben.

Ich hatte neben MacBook und iPad wirklich viele Themen im Gepäck, über die ich nachdenken wollte. Und ich hatte mir eine Struktur überlegt, an der ich mich entlang hangeln wollte.

Am späten Vormittag war ich nach knapp 2 Stunden Autofahrt da und legte auch direkt los.

SCHRITT 1: Der Rückblick auf das Jahr 2018

Klar. Ich hatte bereits im Dezember mein Jahr 2018 reflektiert. Dennoch entschied ich mich, mir noch einmal ein paar Fragen zu stellen und diese zu beantworten. Dabei habe ich mich übrigens auch noch mal von dem tollen „Business-Kick-Podcast“ von Sandra Holze inspirieren lassen. Sie stellt hier in Episode 021 vor, wie sie mit ihren Kunden einen Wachstumsplan erarbeitet. Diese Episode kam genau zum richtigen Zeitpunkt und ich hörte sie auf meiner Fahrt nach Dangast. Einen Großteil der Tipps hatte ich schon in meinem Gepäck, aber speziell die Fragen zum Rückblick auf das abgelaufene Jahr habe ich dann doch gerne „mitgenommen“.

Also fragte ich mich:

  1. Wie ist das letzte Jahr generell gelaufen?
  2. Welche Ziele hatte ich mir gesetzt und erreicht?
  3. Welche Ziele habe ich nicht erreicht?
  4. Welche Enttäuschungen habe ich erlebt?
  5. Wofür hätte ich Anerkennung verdient, habe sie aber nicht erhalten?
  6. Was habe ich erreicht, worauf ich richtig stolz bin?
  7. Welche 2-3 Themen sind immer wieder aufgekommen?
  8. Was sind die wichtigsten Lektionen, die ich aus dem letzten Jahr gelernt habe?
  9. Worauf freue ich mich?
  10. Was macht mir Sorgen?

Insbesondere die Fragen 5 & 6 waren für mich in der Form neu und entsprechend durfte ich hier etwas mehr Zeit investieren, um eine für mich zufriedenstellende Antwort zu finden.

Die Fragen 9 & 10 waren für mich so etwas wie ein Übergang. Ein Übergang von der Vergangenheit in die Zukunft. Also in das Jahr 2019.

Schritt 2: Meine Vision

Bevor ich mich konkret dem Jahr 2019 widmen wollte, war es mir wichtig, die Vision, mit der ich ursprünglich angetreten bin, nochmal zu hinterfragen.

Ich schrieb sie nochmal handschriftlich auf und betrachtete sie.

Es fühlte sich weiterhin gut an, aber plötzlich: „Warum zum Henker will ich das?“

WARUM?

Ich wollte mich nicht mit einer platten, obenauf liegenden Antwort zufriedengeben. Ich wollte eine echte Antwort. Eine Antwort, die auch mich wirklich überzeugt.

Und fand (zunächst) keine. 

Natürlich hatte ich auch früher schon mal über mein „WARUM“ nachgedacht und Antworten formuliert. Aber jetzt reichten mir die Antworten nicht mehr. Es fühlte sich so an, als ob ich noch nicht zu Ende gedacht hatte.

Ohne eine zufriedenstellende Antwort, wollte ich aber auch nicht wirklich weitermachen. Denn mir war klar, ohne ein wirkliches WARUM, wäre die Gefahr sehr groß, in die falsche Richtung zu rennen. Das galt um so mehr, da ich 3 große Ideen für 2019 im Kopf hatte, die grundsätzlich verschieden waren und unmöglich parallel angegangen werden konnten.

Es vergingen Stunden, die ich mit Weiterbildung, lesen und meditieren verbrachte. Auf der Suche nach einer Antwort reiste ich gedanklich in meine Kindheit und überlegte, was mir damals Spaß gemacht hat, womit ich meine Zeit verbrachte und welche Sätze mir die Erwachsenen in mein Hirn gepflanzt hatten.

Aber eine gute Antwort auf meine Frage fand ich zunächst nicht.

Bis ich am nächsten Morgen nach dem Frühstück spazieren ging. Plötzlich fielen die Groschen wie Dominosteine. Auf einmal ergab alles einen Sinn. Es kam nichts wirklich Neues dabei heraus, aber mir wurden Zusammenhänge klar. Es fühlte sich an, wie wenn sich ein Kreis schließt.

Nein, ich habe keine Ahnung, wie sich das anfühlt. Aber Du weißt schon, was ich meine.

Also weiter.

SCHRITT 3: 2019 – Ziele setzen

Die gefundene Antwort überzeugte mich jedenfalls und gab mir Schwung. Ich schrieb auf meinem iPad los. Dabei stellte ich mir dann natürlich auch der Frage, welche Ziele konkret für 2019 angegangen werden sollten. Ich verstand diese Ziele so ein bisschen wie große Überschriften, die ich über mein Jahr 2019 schreiben möchte.

Es war sofort klar, dass es mir in 2019 darum gehen wird:

  • Meine persönliche Weiterentwicklung voranzutreiben.
  • Eine deutlich größere Anzahl an Unternehmerinnen & Unternehmern zu erreichen.
  • Meinen Umsatz und meinen Gewinn weiter zu steigern.

Klingt vielleicht auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär. Aber am Ende kommt es mir an dieser Stelle darauf an, dass für MICH klar ist, was ich mit dem Ziel meine und nicht, dass es sich im Marketing-Sprech toll anhört. Und was ich damit meine, ist...

...na ja Du ahnst es: Der HAMMER

So fand ich auch sehr schnell 5 gute Gründe, warum mir diese Ziele wichtig sind und warum es für mich „no way out“ gibt. Das ist übrigens sehr wichtig, denn ich weiß, dass auch in 2019 die eine oder andere Sinnkrise auf mich warten wird, bei der ich mal nicht auf dem Motivationskissen schlafen werde.

Also, die Ziele waren gesetzt und sie fühlten sich gut an.

SCHRITT 4: Wie sollen die Ziele erreicht werden?

Ziele allein sind fein, aber auch nur die Hülle. Jetzt musste Fleisch an den Knochen.

So dachte ich nun über meine Produkt-, Content- & Marketingstrategie nach. Ich erstellte einen ganz konkreten Plan, was ich 2019 für Dich alles so erstellen möchte und welche Themen ich Dir anbieten möchte. Natürlich zurre ich das Paket nicht komplett fest, denn ich möchte auch flexibel bleiben. Aber mehr als ein Rahmen stand am Ende dann schon auf dem Papier / iPad.

Zumindest in Bezug auf die Produkt- & Contentstrategie. Mit der Marketingstrategie tat ich mich schwer. Hier werde ich noch mal tiefer reingehen dürfen. Aber so langsam merkte ich, dass die Zeit knapp wird und ein paar Dinge, wollte ich unbedingt noch durchdenken.

Entsprechend ist zum Beispiel eine Frage offengeblieben:

„Soll ich auch weiterhin, zu jeder Podcast-Folge einen ausführlichen Artikel verfassen? Oder soll ich Blog-Artikel und Podcast trennen und nur ausführliche Shownotes auf meiner Webseite veröffentlichen. Blog-Artikel könnten dann unregelmäßig, aber dafür deutlich umfassender zu Themen erscheinen, die sich vielleicht nicht so sehr für den Podcast eignen. Die gewonnene Zeit könnte ich dann z.B. Iin einen eigenen YouTube-Kanal investieren. Was meinst Du dazu?“

Schreib mir gerne Deine Meinung als Kommentar, oder per eMail. Das würde mir sehr helfen und mich freuen.

Abschließend legte ich für 2019 ein neues Meistertask-Board an und schrieb in die erste Spalte die drei großen Ziele und ergänzte für jedes Quartal eine „Section“, wo ich die Milestones für mich festlegte, die ich jeweils erreichen möchte. Jeweils mit schönen, inspirierenden Bildern, wenn es Sinn machte. Dieses Board werde ich nun im Rahmen meines Wochen-Reviews jeweils anschauen und überarbeiten. Auf diese Weise stelle ich sicher, dass die Erkenntnisse von Dangast nicht im Nirwana verschwinden, sondern auch im Laufe des Jahres immer wieder angeschaut werden.

SCHRITT 5: Wer, oder was kann helfen, die Ziele zu erreichen?

Dieser Punkt bringt das Thema Weiterbildung und mögliche Kooperationspartner auf den Plan. In welchem Bereich möchte ich mich in 2019 weiterbilden, welche Konferenzen möchte ich besuchen und wer sind Netzwerkpartner, Geschäftsfreunde, mit denen ich in 2019 noch enger zusammenarbeiten möchte?

Ehrlich gesagt, hatte ich für diesen Punkt nicht soviel Zeit – denn meine 3 Tage waren ja nun schon fast um. Gott sei Dank hatte ich im Skiurlaub zuvor schon über diesen Punkt etwas nachdenken können. Also schrieb ich mir ein paar Stichpunkte auf und beschloss diese Punkte später noch mal genauer anzuschauen.

SCHRITT 6: Wie kann ich meine Zielerreichung messen?

Zum einen hatte ich mir ja schon mein Meistertask-Board angelegt. Dadurch werde ich zu jedem Zeitpunkt im Jahr sehen, wieviel ich schon erreicht habe und wo ich noch hinterherhinke. Es ist also sichergestellt, dass ich regelmäßig in einen Spiegel schauen werde, der mich an meine ambitionierten Ziele erinnert.

Außerdem überlegte ich mir, welche Top-Kennzahlen in diesem Jahr in meinem persönlichen ZiG-System stehen sollen und vervollständigte noch meinen Finanzplan. Gut, dass ich immer drei Jahre in die Zukunft plane und sich meine Wachstumsziele nicht sonderlich verändert hatten. Da ich zudem ohnehin schon vorgearbeitet hatte, war dieser Punkt innerhalb von 30 Minuten abgeschlossen.

Manchmal braucht man auch etwas Glück, wenn die Zeit viel zu schnell vergeht.

Zack. Schon waren die drei Tage um.

Das ging schnell. Zu schnell, wenn Du mich fragst.

Meine Learnings

Lass uns nochmal zusammenfassen. Was sind meine Learnings aus der Strategiesession 2019, die Du übrigens auch für Dein Business mitnehmen kannst:

  • Eine Strategiesession sollte irgendwo an einem fremden Ort stattfinden, wo man sich wohlfühlt, aber genug Ruhe hat.
  • Stelle Dir die richtigen Fragen und wenn Du keine Antwort findest, dann warte. Die Antwort wird Dich finden.
  • Folge einem festgelegten Ablauf. Unterliege nicht der Versuchung einen Punkt zu überspringen, nur weil er vielleicht gerade spannender wirkt.
  • Sorge dafür, dass die Ergebnisse auch im hektischen Geschäftsalltag nicht verloren gehen.
  • Plane genug Zeit ein – denn die Magie entwickelt sich durch das ungestörte, konzentrierte Arbeiten an den Themen. Ich werde beim nächsten Mal mindestens 5 Tage einplanen!


bleib' erfolgreich!

Jörg Roos

Für Selbstständige & Geschäftsführer mache ich Finanzen einfach, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen und so unternehmerisch gesund wachsen können.

Last Updated on 11. Januar 2023 by Jörg

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